Exkurs ins Zufällige - ein Post für Unterhaltungsthreads

[clementinestarling]

Sionon und Zora haben sich einen Thread für Randgespräche gewünscht. Et voilà, hier ist er schon.

Die Community ist übrigens offen, und jedes Mitglied kann hier Beiträge posten - wie mawgon das ja schon vorgemacht hat. (super, danke btw. bin nur noch nicht zum Kommentieren gekommen) 

Was ich leider nicht kann, ist hier wie einem Forum Beiträge zu verschieben oder sowas. Aber ich seh mich hier auch nur als Person, die den Regenschirm hochhält. Ihr könnt euch hier gerne nach Lust und Laune austoben. Die Community war ja vor allem zum Kennenlernen und Vernetzen gedacht. :)

Comments

[clementinestarling]

Ich glaube, GRRM steht einfach so im Fokus, weil das alle kennen und jeder eine Meinung dazu hat. Dazu kommt, dass offensichtlich viele (die meisten?) Fantasy lesen und im Verhältnis zu dem, was es in dem Genre auch (nicht nur natürlich) für Schrott gibt, ist ASOIAF schon ganz gut gemacht. Vielleicht ist es nicht wahnsinnig innovativ, sich historische Episoden auszusuchen und sie neu zu erzählen, aber es hat zumindest 'realistische' Effekte. Mir wurde es irgendwann zu langatmig (ich hab auf der Hälfte des 5. Bandes, als noch mal ein neuer POV-Charakter eingeführt wurde, einfach keine Lust mehr gehabt).

Was mich nur wundert ist, dass es manchmal so wirkt, als hätten viele Leute neben ASOIAF und Harry Potter noch nie ein Buch gelesen, oder zumindest keins, das nicht Teil einer kommerziellen (Verzeihung: noch kommerzielleren) Fantasy-Serie ist.

Dass jetzt Fantasy nicht unbedingt der Ort ist, an dem progressive Ideen verhandelt werden, sondern tendenziell eher eine Romantisierung eines mittelalterlichen Settings stattfindet (Achtung, auch hier starke Verallgemeinerung) ist ja nun kein großes Geheimnis. Das hat natürlich auch was. Und man kann das auch interessant gestalten. Es muss kein reaktionärer Blödsinn sein. (Apropos sich kloppende Orks, ich will seit Ewigkeiten "The Last Ringbearer" lesen, das ist eine Herr der Ringe-Fanfiction, die die Geschichte aus Perspektive der Orks erzählt. Ach Orkses, I do like them! :D)

Ich hab gerade noch ein wenig gelacht, dass die Literaturgeschichte jetzt qua Stereotyp der männlichen Rationalität auf den Naturalismus eingestampft worden ist. Hiermit beantrage ich alle anderen Epochen und Stile unter "Frauenliteratur" zu rubrizieren. Her mit der Romantik und dem Sturm und Drang und dem Dadaimus und dem Expressionismus!! :P

[mawgon]

Naja - Fantasy ist eigentlich DER Ort an dem progressive Ideen verhandelt werden könnten. So, rein theoretisch. Tun aber eben auch nur Autorinnen. Wohl weil - Achtung Vorurteil - die Männer ganz zufrieden damit sind wie es ist, und gern noch ein bisschen mehr Vorteile hätten.

Deine Idee hat was. "Die Leiden des jungen Werther" ist derartig schnulzig, das müsste man nach der Logik wirklich als "Frauenliteratur" deklarieren.

Herr der Ringe aber eigentlich auch. Ich meine, Aragorns schmachtende Seufzer wann immer ihn was an Arwen erinnert ... davon, dass er die ganze Chose mit dem König werden hauptsächlich durchzieht um seine Arwen endlich heiraten zu können mal ganz abgesehen ... Eowyn und Faramir ... und Sam bekommt ein Happy End mit Hochzeit. Frauenliteratur, eindeutig Frauenliteratur. :P

Also, wegen mir können wir die Männer gern in die Ecke der Bibliothek verbannen in der die Naturwissenschaftlichen Fachbücher stehen. Weil Genderessentialismus. MICH stört das nicht. Die Männer eventuell. Aber dann hätten die Männerrechtler mal endlich einen echten Grund zur Beschwerde.