No periods, period? Oder: Schreiben über Menstruation

[mawgon]

Mir fiel gerade auf, dass es auf AO3 auffällig viel, das heißt, überhaupt, Fanfictions gibt in denen das Thema Menstruation thematisiert wird.

Wie haltet ihr das? Kriegen eure Heldinnen ihre Tage? Oder wird das genau wie der Gang aufs Klo einfach als uninteressanter Alltagskram weggelassen?

Wenn ihr es erwähnt: Haben eure Heldinnen Probleme die ihr aus eigener Erfahrung kennt, oder nutzt ihr Dinge die ihr von anderen gehört habt um die Sache dramatischer oder weniger dramatisch zu gestalten als ihr es kennt?

Ich bin ja fast vom Stuhl gefallen, als ich gelesen habe, dass manche Frauen während der Tage nichts essen können.

Comments

[clementinestarling]

Ernsthaft? So nen differenzfeministischen Blödsinn kriegt man da gesagt?! Hui. Sorry, das war jetzt unsolidarisch, aber, WTF?! Ich kenne *niemanden*, der es geil findet zu bluten und die Nebeneffekte sind halt bisweilen auch krass Ich kenne schon recht viele Frauen, denen hardcore übel wird und/oder die solche Schmerzen haben, dass sie trotz starker Schmerzmittel noch völlig neben der Spur sind.

Ich glaube, der politische Aspekt besteht einfach darin, das Thema aus der Tabuisierung rauszuholen und zu sagen, dass es zwar Scheiße sein mag, aber halt nun mal dazu gehört und es ne Frechheit ist, dass dieser normale körperliche Vorgang so ausgeklammert wird oder eben sogar zu etwas erklärt, wofür man sich schämen muss. Das fängt schon bei der blauen Flüssigkeit in der Werbung an.

Insofern finde ich es schon cool, wenn sich das Thema in feministischer Absicht 'wiederangeeignet' wird; es kann ja u.U. für den Plot relevant sein.

[aleya]

[offtopic] die sind auch der Meinung, dass Bisexuelle einfach nur mit in die tolle LGTB(B steht dann wohl für Brötchen)-Community wollen udn je nach Partner straight oder gay sind. Von daher gebe ich eh nicht mehr viel auf die[/offtopic ende]

Die Werbung ist eh total bescheuert. Weiße Klamotten und lachend über ne Wiese tanzen? Ja ne is klar.

Und jetzt wo ich näher drüber nachdenke, fällt mir auch auf, dass mir noch in keinem Fantasybuch menstruierende Frauen untergekommen sind - sei es nun mittelalterliches Setting oder nicht. Gerade in ersterem Fall würde es mich aber schon interessieren, wie die Kriegerin in Lederrüstung damit umgeht...

Übrigens fällt mir als einziger Film gerade nur Pitch Black - Planet der Finsternis ein, wo ein weiblicher Charakter menstruiert. Okay, sie tarnte sich als Junge und lockt damit die Monster an, aber es ist Thema und wird auch nicht groß aufgeblasen. Ich fands gut, mein Freund eher widerlich :D

Edit: Und OMG ich habe Ten Inch Hero vergessen, wo der männliche Charakter Tampons kaufen geht, dabei zwar Hilfe braucht, weil er von der Vielfalt überwältigt ist und dann aber eine klasse Rede hält, dass Tampons kaufen für Männer nichts Peinliches ist, immerhin wird wohl echt niemand annehmen, dass sie für ihn sind. Stattdessen hat er eine Frau in seinem Leben, die ihm so sehr vertraut, dass er ihr in schlimmster Zeit zur Seite stehen darf.

[clementinestarling]

Pitch Black: Stimmt. Das ist auch ne super Sache. Jack hieß der Charakter? Der war toll. Ach! Überhaupt, der erste Riddick-Film. *Daumen hoch* Auch für den Einsatz als Plotdingens.

Nachdem die Mädchenmannschaft ja ein Multi-Author-Blog ist, ist es vermutlich auch schwierig, sie in der Bez. als Einheit zu sehen. Aber das mit der Bisexualität... ich versteh immer das Problem nicht. Also warum dagegen so gehated wird. Ist doch eigentlich schön, wenn es Leute gibt, für die das Geschlecht keine so große Rolle spielt. Nächste Stufe: pan! :)

[mawgon]

Ich hätte eigentlich gedacht, die hippen jungen Feministinnen wären so weit, auch gegen Biphobie zu sein.

Dass Bisexuelle in heterosexuellen Beziehungen auch Heteroprivilegien haben stimmt, aber zu behaupten, sie seien darum hetero, ist das Kind mit dem Badewasser ausschütten.

[clementinestarling]

Das ist halt so ein uraltes Ding mit der Identität. Dass es irgendwie so schwierig ist, sich der Zumutungen der Gesellschaft zu erwehren, dass man nicht zulassen kann, dass jemand diese Identität schon wieder bis zu einem gewissen Grad auflösen kann. Dass man eben nicht einfach das eine oder das andere sein muss.

Was mich ja am meisten wundert, ist dass das spätestens wenn man auch trans Leute integrieren will, halt dann doch auch irgendwie mitgedacht werden muss und entsprechend pan eben die sinnvollere Weiterentwicklung wäre. Was bin ich denn sonst nach dieser Logik, wenn ich auf jemanden stehe, die sich als non-binary definieren. Man kann sich natürlich nicht rational überlegen, worauf man sexuell anspringt, aber es wäre doch wünschenswert, wenn es an anderen Faktoren hinge, als an der Ausprägung von Genitalien.

[mawgon]

[Offtopic]

Naja, wünschenswert wäre das vielleicht, aber für die meisten ist halt das Geschlecht schon ein wichtiger Faktor.

Und die meisten non-binary definierten Leute haben immer noch ein Geschlecht.

Ich meine, ich stehe ja auf Männer die keine Maskulinität performen, oder gar etwas feminin wirken, aber ich bezeichne mich trotzdem als hetero, weil ich Frauen leider so gar nicht interessant finde. (Eine Frau ohne Machomacken zu finden wär deutlich leichter.)

Apropos non-binary, kennst du den Webcomic Blindsprings? Da gibt es ein drittes Gender, und eine Person die sich als dieses definiert.

[/Offtopic]

[velence.livejournal.com]

Ten Inch Hero habe ich auch gesehen. Jensen war sehr souverän. ;)