Re: Hey ho, let's go

Date: 2015-09-29 08:08 am (UTC)
From: (Anonymous)
Black Zora

Jetzt geht's irgendwie doch ohne Registrierung ... Na, umso besser.


Ja, ich habe die gleiche Erfahrung gemacht. Wenn man viel auf Englisch schreibt und liest, fängt man irgendwann an, auch auf Englisch zu denken, selbst im Alltagsleben, und manchmal sogar, auf Englisch zu träumen. Die englische Sprache scheint den Geist irgendwie lebendiger und beweglicher zu machen. Mir geht es inzwischen schon so, dass mir bei Gesprächen in meiner Muttersprache oft zuerst der englische Ausdruck für etwas einfällt, gerade bei Redewendungen und ähnlichem, und ich nach dem deutschen Äquivalent erst suchen muss. O.o

Re: Hey ho, let's go

Date: 2015-09-29 10:42 am (UTC)
From: (Anonymous)
Black Zora

Zitat ClementineStarling: "Und ich hab erst letztens was darüber gelesen, dass man wohl auch eine Art kulturell geprägte Persona entwickelt, wenn man verschiedene Sprachen spricht. Bei mir stimmt das auf jeden Fall."

Ja, das konnte ich an mir auch feststellen. Selbst Reviews schreibe ich auf Englisch anders als auf Deutsch. Der Ton ist ein anderer, und auch die gesamte Ausdrucksweise. Manchmal ist es schon fast unheimlich. ;)

Zitat ClementineStarling: "Und ja, bei mir ist das auch so. Ich spreche schon ein furchtbares Kauderwelsch; was mir immer erst auffällt, wenn ich mit Leuten rede, die kein oder kaum Englisch sprechen, weil ich mich dann *richtig* zusammenreißen muss. Ist auch irgendwie schräg."

Da sagst du was ... Ich stehe dann oft da und sage: "Also, auf Englisch sagt man so und so ... Mir fällt jetzt gerade nicht ein, wie man das passend übersetzen könnte ... Also ... öh ..." XD

Zitat ClementineStarling: "Andererseits freue ich mich total, dass ich die Sprache mittlerweile auf dem Niveau beherrsche."

Das auf jeden Fall! Viele Leser_innen meiner englischsprachigen Geschichten sind native speaker. Ich mache natürlich immernoch Fehler, aber wenn man Lob von Muttersprachler_innen betreffend Ausdruck und Stil bekommt, dann ist das schon toll.

Re: Hey ho, let's go

Date: 2015-09-29 12:03 pm (UTC)
From: (Anonymous)
Black Zora

Es gab ja mal die Idee, mit Esperanto eine komplett neue, einfach zu erlernende Sprache zu erschaffen. Aber das hat sich leider nicht durchgesetzt, obwohl es Esperanto immernoch gibt, so dass es dann doch Englisch als quasi hegemoniale Sprache geworden ist - also auch ein bisschen Kolonialisierung durch Sprache, gerade wenn das mit den unterschiedlichen "Sprachen-Persönlichkeiten" zutrifft.

Was wohl eine Esperanto-Fanfiction-Kultur an Sprachen-Persönlichkeiten hervorbringen würde ...

Ich spreche leider kein Esperanto, aber mensch kann auf den internationalen Portalen tatsächlich auch einige - wenige - Geschichten in dieser Sprache finden, zumindest in den sehr mitgliederstarken Fandoms wie Harry Potter.

Re: Hey ho, let's go

Date: 2015-09-29 12:22 pm (UTC)
From: (Anonymous)
Black Zora

Wenn das Erschaffen einer neuen Sprache fair zugehen soll, dann wäre auch ein aus lateinischer, arabischer, chinesischer, ... Schrift gemischtes neues Zeichensystem nötig ...

Ich habe gerade mal geschaut, ob es auf ff.net auch eine Sprachkategorie "Klingonisch" gibt, bin aber leider enttäuscht worden. XD

Re: Hey ho, let's go

Date: 2015-09-29 12:32 pm (UTC)
From: (Anonymous)
Black Zora

Na, also wirklich. Das ist ein *Vorurteil*. Du weißt doch:

"Sie kennen Shakespeare erst, wenn Sie ihn im klingonischen Original gelesen haben."

XD

Re: Hey ho, let's go

Date: 2015-09-29 02:13 pm (UTC)
From: (Anonymous)
Black Zora

Wir könnten versuchen, Shakespeare im "klingonischen Original" und Goethes "Erlkönig" irgendwie miteinander zu verbinden und dann daraus die Challenge machen. XD

Ist unser Gemeinschaftsraum eigentlich rot-gold, grün-silber, gelb-schwarz oder blau-silber in der Farbgebung? ;D

Re: Hey ho, let's go

Date: 2015-09-29 05:01 pm (UTC)
From: (Anonymous)
Black Zora

Ich war mal Potter-aktiv. Jetzt bin ich eher Potter-passiv.

Klingt beides irgendwie unanständig ...

Date: 2015-09-29 04:36 pm (UTC)
aleya: (Default)
From: [personal profile] aleya
Keine Ahnung, ob das jetzt dazu passt, weil ich das Fandom Lost Boys überhaupt nicht kenne, aber ich fand die Diskussion zu den Sprachen interessant :) Also wenns unpassend ist, einfach Bescheid sagen, dann lösche ich das hier wieder ;)

Zunächst einmal bin ich von jedem höchst beeindruckt, der in einer anderen als seiner Muttersprache flüssig schreiben kann. Das erfordert einiges an Sprachgefühl und Arbeit, selbst wenn es unterbewusst und mit Spaß zB beim Fanfiktions lesen geschieht. Dafür auf jeden Fall Anerkennung und Lob!

Bevor ich tumblr entdeckte, habe ich mich im Internet nur deutschsprachig ausgedrückt - das lag einfach auch daran, dass ich mit Studium, Texte fürs Studium lesen und Labor mehr als genug Englisch in meinem Alltag und einfach keine Zeit für Fandoms und eventuellen Austausch hatte. Und vorm Studium hatte ich genug damit zu tun, mein Schulenglisch zu etwas aufzupolieren, was ich im Studium auch nutzen konnte, also auch da nur deutschsprachig im Harry Potter-Fandom unterwegs. Damals gab es auch noch einige umwerfende Autorinnen, von denen die meisten inzwischen jedoch nichts mehr schreiben.

Jetzt nach dem Studium mit plötzlich massenhaft freier Zeit, die gefüllt werden wollte und der Entdeckung von Supernatural (ich bin ein Spätzünder, was große Fandoms angeht. Dinge können jahrelang an mir vorbeigehen, bevor ich mitbekomme, dass sie existieren)fand ich tumblr und beschloss auf Englisch zu schreiben, weil ich eben auch Supernatural nur auf Englisch gucke (die deutschen Stimmen sind einfach nicht zu ertragen). Bisher hat sich auch noch niemand beschwert, dass meine Texte vollkommen unverständlich sind und ich schreibe auch recht häufig mit englischen Muttersprachlern, also scheint mein Englisch zumindest recht okay zu sein. Fanfiktions lese ich auch nur noch auf Englisch und stehe oft vor dem Problem, dass mir zu gewissen Fandombegriffen der deutsche Name nicht mehr einfällt.

Wäre an sich kein Problem, wenn ich nicht nur auf Deutsch schreiben würde. Ich finde, Deutsch ist eine wundervoll ausdrucksvolle Sprache, mit der ganz wunderbar gespielt werden kann. Vor allem kann ich mich auf Deutsch so ausdrücken, dass auch exakt die Bedeutung beim Leser ankommt, die ich erreichen will. Auf Deutsch kenne ich den exakten Unterschied zwischen hauchen, wispern, flüstern und all der Synonyme dafür, die zwar an und für sich die gleiche Bedeutung haben, aber eben eine unterschiedliche Stimmung vermitteln. Auf Englisch kann ich das nicht. Wahrscheinlich fehlt mir da einfach die Übung und in ein paar Jahren sehe ich das eventuell auch anders, aber im Moment liebe ich es, Fanfiktions auf Deutsch zu schreiben. Lesen dagegen ist schwieriger, weil ich einen sehr speziellen Geschmack habe, was den Schreibstil angeht, aber auch da gibt es einige Autorinnen, die ich extrem gern lese und die mir immer wieder zeigen, wie schön Deutsch eigentlich sein kann.

Nur meine Gedanken dazu :)

Date: 2015-09-30 10:38 pm (UTC)
aucraptor: (Default)
From: [personal profile] aucraptor
Den Post von Aleya kann ich eigentlich nur so unterschreiben mit dem Unterschied, dass ich sehr gerne noch auf Deutsch lese. Mittlerweile aber auch ebenso gern auf Englisch.
Was meine Versuche angeht, auf Englisch zu schreiben, so hatte ich mal den Versuch gestartet, ein paar meiner Drabbles zu übersetzen. Hundert Wörter erschienen da erst mal nicht sooo viel. Stellte sich hinterher als Irrglaube heraus. Es war für mich furchtbar anstrengend und irgendwie war auch gefühlt alles falsch (ich hatte mir jemanden gesucht, der die Übersetzungen korrigiert, bevor ich sie postete). Aufwand und Nutzen waren da für mich nicht wirklich ausgewogen, weshalb ich es bei den wenigen Versuchen belassen habe.
Ich bewundere daher die Leute, die mit Englisch fast ebenso gut umgehen können wie mit ihrer Mutterspache. *neid*
Allerdings mal ne coole Anekdote von neulich. Da das Posten auf Englisch für mich so lange wegfällt, bis sich jemand finden sollte, der das Übersetzen für mich übernimmt, poste ich halt auf Deutsch. Ich erhielt aber neulich sogar gleich zwei positive Meldungen eines Polen. Ich fands mega, weil er meinte, dass er zwar kein Deutsch könne, aber den Text durch den Google Übersetzer gejagt habe, um ihn zu lesen. Er scheint das sogar weiter zu verfolgen. Das fand ich echt klasse.

Eigene Geschichten ins Englische übersetzen

Date: 2015-10-01 11:40 am (UTC)
From: (Anonymous)
Black Zora

Ich finde es tatsächlich schwieriger, meine eigenen Geschichten ins Englische zu übersetzen, als von Vorneherein auf Englisch zu schreiben. Zweimal habe ich den Versuch gemacht. Beim ersten Mal habe ich nach ein paar Seiten das Handtuch geschmissen, beim zweiten Mal hat sich aus der Ursprungsidee eine komplett andere Geschichte entwickelt.

Date: 2015-09-30 04:02 pm (UTC)
From: [personal profile] mawgon
Also, das Gefühl mich auf Englisch besser ausdrücken zu können habe ich nicht. Da müsste ich noch tüchtig an meinem Englisch arbeiten.

Trotzdem schreibe ich auf Englisch. Ist einfach der einfachere Weg, wenn man will, dass es jemand liest.

Ich bin leider meist zu faul, meine Sachen dann noch ins Deutsche zu übersetzen.

Date: 2015-10-01 11:36 am (UTC)
From: (Anonymous)
Black Zora

Hm, ich würde es gar nicht unbedingt so formulieren, dass ich mich auf Englisch "besser" ausdrücken kann als auf Deutsch. Die beiden Sprachen sind einfach sehr verschieden voneinander, und ich persönlich drücke mich im Englischen einfach *anders* aus als im Deutschen. Am Besten kann mensch es vielleicht wirklich mit den unterschiedlichen Persönlichkeiten erklären, die man beim Sprechen und Schreiben unterschiedlicher Sprachen entwickelt, oder vielleicht auch mit unterschiedlichen Persönlichkeitsanteilen, die dann jeweils an die Oberfläche kommen, so, wie von Clementine angesprochen. Im Englischen habe ich z. B. das Gefühl, weniger Worte zu brauchen, um das ausdrücken, was ich sagen möchte.

Gerade, wenn die Vorlage auf Englisch ist, finde ich es oft schlicht passender, auch auf Englisch zu schreiben. Manches lässt sich einfach nicht übersetzen, und die Sprache macht ja auch viel von der Atmosphäre eines Textes aus.

Trotzdem habe ich alle meine Harry-Potter- und auch meine eine Herr-der-Ringe-Geschichte auf Deutsch geschrieben, während es mir bei "Lost Boys" fast unmöglich war, eine mich halbwegs zufriedenstellende Fanfiction in meiner Muttersprache zu verfassen. Die Filmvorlage benutzt sehr viel Jugend- und allgemein Umgangssprache aus den 80ern, und die leidet, wenn man versucht, sie ins Deutsche zu übertragen. Und auch diese ganz Kalifornischer-Sommer-Atmosphäre kann ich mir in einer anderen Sprache als amerikanischem Englisch kaum vorstellen. Vielleicht noch in Spanisch ... ;D

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